(13.11.2012) Der Patriot: "Erstaunliche Leichtigkeit"

Der Patriot über das Gospelkonzert am 11. November 2012

Der nach Lipperbruch übergesiedelte Chor Masithi gab sein erstes Konzert in der Christophoruskirche

2012-11-11 DerPatriot mes

 

Lipperbruch: Mit Schwung und Händeklatschen erobern die Sänger des Gospelchors Masithi Stück für Stück den Kirchenraum. Von hinten schreiten sie in kleinen Schritten zum Altarraum. „Masithi"

ertönt es dazu aus ihren Kehlen. „Masithi", das lässt Chorleiter Heinz-Jürgen Goertz gleich zu Beginn des Konzerts in der Christophoruskirche wissen, stamme aus dem Afrikanischen und bedeute so viel wie „Lasst uns singen". Dabei steht den Chormitgliedern vom ersten Ton an die Freude am Singen ins Gesicht geschrieben. Nuanciert und facettenreich ist der Gesang. 

„Wir fühlen uns in dieser Kirche pudelwohl", bekennt Goertz, der kürzlich mit seinem ursprünglich an St. Michael in Lipperode beheimaten Chor nach Lipperbruch übergesiedelt ist. Auf dem Programm des ersten Konzerts im neuen Domizil stehen überwiegend bekannte afrikanische, amerikanische und schwedische Gospellieder. Dazu zählen Stücke wie „Hallelujah", „Father", „We pray" oder „Power". Gleichermaßen gefühlvoll wie auch energisch sind die Interpretationen. Goertz wippt dazu mit den Füßen. Er schwankt im Rhythmus der Melodie von rechts nach links und hebt die Arme an, so als wolle er im nächsten Moment davon schweben. Eine erstaunliche Leichtigkeit prägt ebenfalls den Chorgesang. Das „huhuhu", das der Chor bei „This train" anstimmt, erinnert in seiner kraftvollen Schnittigkeit schließlich an eine Fahrt aufnehmende Dampflok.

Daneben nähern sich die Sänger der Komposition „Like a rushing of a mighty wind" mit gefühlvoll, weichen Stimmen an. Die Rassel, die den Rhythmus vorgibt, gleicht dem Rauschen des Winds. Dass das Stück „Father" indes zu den Lieblingsstücken des Chors zählt, spürt man anhand der erstaunlichen Vielschichtigkeit, mit der die Sänger das Stück ausloten.

Daneben sind es vor allem die Vokalsolistinnen Helena und Hildegard Goertz und der Solist Joshue Djomo, die der Aufführung ihren Stempel aufdrücken. Djomos rauchig heisere Stimme beim Lied „Neeno" vergisst man jedenfalls ebenso wenig wie Helena Goertz' balladenhaften Erzählton. mes