(26.03.2010) Der Patriot: "Angriff mit vollen Backen"
In St. Michael feierte das Kindermusical „Israel in Ägypten“ Premiere
LIPPERODE Der Pharao ist ganz schön verstockt. Wie er da sitzt in seinen prächtigen Gewändern, umgeben von seinen Dienern und Soldaten. Er will die Israeliten einfach nicht ziehen lassen. Erst als die zehnte Plage über Ägypten hereinbricht, so wie es Moses ihm angedroht hat, gibt der König nach.Moses kann sein Volk von der Knechtschaft befreien und in das gelobte Land führen.
„Israel in Ägypten“ heißt das Kindermusical von Thomas Riegler, das am vergangenen Wochenende im Pfarrheim der St. Michael Gemeinde in Lipperode aufgeführt wurde. Mehr als hundert Mitwirkende vor und hinter den Kulissen, die Hälfte davon Kinder, waren an der Aufführung beteiligt. „Aus dem Projekt ist eine echte Gemeindearbeit entstanden“ freut sich Diakon Heinz-Jürgen Goertz über die große Resonanz und das Lob, das die beiden Aufführungen am Samstag und Sonntag erhielten. Die Idee entstand bereits nach den Sommerferien im vergangenen Jahr im Rahmen der Kommunionvorbereitung. Seit Januar wurde regelmäßig geprobt. Mit Erfolg. Immer wieder gab es Szenenapplaus. Die jungen Sängerinnen und Sänger, unterstützt von Mitgliedern des Gospelchores Masithi Lipperode, agierten erfrischend und talentiert. Vor allem Florian Grauthoff als Moses überzeugte bei einigen Soli mit schöner, klarer Stimme.
Die aufwändigen Kostüme, ein üppiges Bühnenbild, das den Pfarrhaussaal mit Palmen, Farnen, Natursteinen und großen kunstvollen Transparenten in einen ägyptischen Palast mit Garten am Nil verwandelte und nicht zuletzt eine ausgereifte Lichttechnik machten die Aufführung rund. Musikalisch unterstützt wurden die Darsteller von drei Instrumentalisten, die die Szenen mit Klavier, Geige und Saxofon begleiteten. Damit die Plagen vor allem auf die jüngsten Zuschauer nicht allzu erschreckend wirken, wurden sie in den Liedern bewusst humorvoll verarbeitet. Aber auch die Art der Darstellung trug zur Erheiterung bei. So wurden beispielsweise die kleinen „toten“ Frösche unter lautem Gelächter des Publikums „liebevoll“ in Schubkarren abtransportiert. Für Vergnügen sorgten auch die gefräßigen Heuschrecken, die mit vollen Backen kauend durch den Saal tobten.
Am Ende der gut einstündigen Vorstellung durften sich dann alle Beteiligten über den ausgiebigen Applaus freuen.
hewi
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