(22.02.2015) Der Patriot: "Mit Tempo zum Stimmungsmacher"
Lipperbruch - Mit Fingerschnipsen und zu Trommelklängen schieben sich die Sänger des Gospelchors Masithi in kleinen Schritten vom hinteren Ende der Christophoruskirche zum Altarraum vor. „Masithi“ ertönt es beschwingt aus ihren Kehlen. Der afrikanische Gospel ist so etwas wie ihre Erkennungsmelodie geworden, mit der sie das Konzert einläuten.
Mit Tempo zum Stimmungsmacher
Lipperbruch - Mit Fingerschnipsen und zu Trommelklängen schieben sich die Sänger des Gospelchors Masithi in kleinen Schritten vom hinteren Ende der Christophoruskirche zum Altarraum vor. „Masithi“ ertönt es beschwingt aus ihren Kehlen. Der afrikanische Gospel ist so etwas wie ihre Erkennungsmelodie geworden, mit der sie das Konzert einläuten.
Das Lied „Masithi“ ist aber auch viel mehr. Denn es verweist auf den Namen des von Heinz-Jürgen Goertz geleiteten Chors und steht für die Botschaft „Lasst uns singen“. Ums Singen drehte sich schließlich alles in den Liedern, die der Chorleiter als eine besondere Form des Gottesdienstes verstanden wissen wollte. Auf dem Programm standen dabei europäische, afrikanische und amerikanische Gospel. Das Spektrum reichte von „Mighty Wind“ über „Siya hamba“ bis zu „There’ s Nobody Like Jesus“ und „Immanuel“. Viele Nuancen entlockten die Sänger bei der Aufführung den Liedern.
Zwar mussten sie auf die aus dem Kongo stammende und in Köln lebende Solistin Claudine Abusu verzichten, die krankheitsbedingt alle Auftritte für die nächsten zwei Monate absagte. Das machten die Sänger des Gospelchors Masithi aber wett, indem sie sich ihrem Publikum in Bestform präsentierten. Schon das zweite Stück „Let me fly“ hatte das Zeug zum Ohrwurm. Mit flauschig weichen Stimmen loteten die Sänger die Stimmungen des Lieds aus.
Gefühlvoll ruhig und geradezu besonnen wirkte indes ihre Interpretation von „Lord hold me“, das Goertz als schlichtes, ruhiges Gebet bezeichnete. Peppig und schwungvoll frisch ging es später mit „Inspired“ weiter. Wie sehr das Singtempo den Charakter eines Gospels prägt, demonstrierte der Chor mit dem Lied „Have You Got Religion“, das er einmal langsam und dann in einer zweiten Version schnell sang. So hatte der Gospel im langsamen Tempo zwar durchaus Kraft, aber zum Stimmungsmacher wandelte er sich erst in der zweiten, temperamentvollen Interpretation.
Zu den Höhepunkten der Aufführung zählten sicher die Instrumentaleinlagen von Andreas Goertz am Saxofon und von der Percussion-Gruppe Majesticks, die mit ihrem kraftvollen Spiel die Emotionen regelrecht entfesselte. Andreas Goertz’ Saxofon-Solo blieb dagegen ruhig und schwelgte entspannt dahin. Sein Spiel überzeugte mit seiner berührenden Tiefe. Und so waren es am Ende die vielen Facetten, die dieses Gospelkonzert zu einem Erlebnis machten. - mes